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14.02.2023 | letzte Änderung: 03.05.2024 | globaleyez GmbH

 

Was ist otto.de

 

 

Obwohl das Unternehmen außerhalb der EU wahrscheinlich nicht sehr bekannt ist, ist OTTO eine ernstzunehmende Größe im deutschen e-Commerce. Marken entscheiden sich aufgrund seiner großen Reichweite und seines guten Rufs für OTTO, während die Verbraucher:innen den zuverlässigen Service und dessen schnelle Reaktion auf die neuesten Verbrauchertrends schätzen. Das Unternehmen ist seit seiner Gründung ununterbrochen in der Region präsent und ist ein unverzichtbarer Akteur für Marken, die im deutschen E-Commerce Fuß fassen wollen.

 

 

OTTO in Zahlen

Werner Otto gründete sein Handelsunternehmen 1949 in Hamburg und brachte 1950 seinen ersten Versandhauskatalog heraus. Während er zunächst nur Schuhe verkaufte, ermöglichte ihm der schnelle Erfolg seines Unternehmens die Ausweitung auf andere Produkte. So fanden ab 1956 auch Fahrräder, Elektronik und andere Produkte ihren Weg in die OTTO-Kataloge. 


Als das Unternehmen wuchs, wandelte Werner Otto seine Firma in eine Unternehmensgruppe um, indem er neue Dienstleistungsbereiche einführte, darunter Finanzen und Logistik. OTTO war eines der ersten Unternehmen, das eine Website einrichtete und begann, mit dem Internet zu experimentieren. Im Jahr 2007 waren bereits eine halbe Million Produkte online verfügbar, und im Jahr 2008 machte der Online-Verkauf mehr als 50 % des Jahresumsatzes des Unternehmens aus.


Heute ist otto.de mit 50,1 Millionen monatlichen Besuchen die drittmeistbesuchte e-Commerce-Website in Deutschland, nach amazon.de (414,9 Millionen) und ebay.de (155,6 Millionen). Beim Nettoumsatz liegt OTTO mit 5,55 Milliarden Euro sogar an zweiter Stelle. An erster Stelle steht auch in diesem Ranking Amazon mit einem Nettoumsatz von 18,78 Milliarden Euro auf dem deutschen Markt.


Zwar ist der eigene Umsatz von OTTO im Jahr 2023 um 8 % gegenüber dem Vorjahr gesunken, doch sieht der Marktplatz dies nicht als Krise an. Da für die gesamte deutsche E-Commerce-Branche ein Minus von 11,8 Prozent prognostiziert wurde, erscheinen die Verluste von OTTO in diesem Zusammenhang nicht allzu groß. Außerdem konnten die Drittanbieter auf dem Marktplatz ihren Umsatz sogar steigern, was zu einem Wachstum des Umsatzvolumens von 2% auf der gesamten Plattform führte. Ganz zu schweigen vom Erfolg der OTTO-eigenen Werbedienste, die ihren Umsatz um 39 % steigern konnten.


Derzeit verfügbar ist otto.de in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien und Japan.

 

Der ikonische Versandhauskatalog des Unternehmens wurde 2018 eingestellt.

 

 

Screenshot of otto.de displaying an old catalogue page from the 1970s Screenshot of otto.de’s homepage nowadays, featuring categories like fashion, baby gear, drugstore, hardware and kitchenware
Screenshot von otto.de, die eine alte Katalogseite aus den 1970ern zeigt Screenshot der Homepage von otto.de heutzutage, mit Kategorien wie Mode, Babyausstattung, Drogerie, Eisenwaren und Küchenartikel

 

 

Der otto.de Marktplatz heute

Als umfassender Marktplatz hat OTTO seit den ersten Paar Schuhen einen weiten Weg zurückgelegt. Heute können die Kund:innen Elektronik, Mode, Möbel, Sportbekleidung, Haushaltsgeräte und vieles mehr kaufen, darunter natürlich auch Schuhe.

 

 

Screenshot of random listings on otto.de

Screenshot von zufälligen Angeboten auf otto.de

 

 

Ähnlich wie Amazon und viele andere Wettbewerber arbeitet OTTO mit Drittanbieter:innen zusammen. Im Gegensatz zu den meisten Marktplätzen macht es OTTO den Verbraucher:innen jedoch leicht, herauszufinden, bei wem sie kaufen.  


Auf der linken Seite des Bildschirms zeigt OTTO Suchfilter an, mit denen die Verbraucher:innen die Produktangebote eingrenzen können. Zu diesen Filtern gehören neben vielen anderen Merkmalen wie Marke, Preis, Farbe auch die Namen der Verkäufer:innen.

 

 

Screenshot of random product listings on otto.de with the option to search for sellers displayed on the left

Screenshot von zufälligen Produktangeboten auf otto.de mit der Möglichkeit, auf der linken Seite nach Verkäufer:innen zu suchen

 

 

Als Online Markenschutzexpert:innen müssen wir von globaleyez OTTO für diese Transparenz über seine Drittanbieter:innen ein großes Lob aussprechen. 


Nach unserer Erfahrung suchen Betrüger:innen nach Marktplätzen, die ihnen ein höheres Maß an Anonymität ermöglichen. Mit einem solchen Schritt macht sich OTTO in den Augen von Betrüger:innen weniger begehrenswert. Leider können wir nicht behaupten, dass irgendein Marktplatz völlig frei von ihnen ist, aber diese Transparenz ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

 

 

Screenshot of a random seller’s information page on otto.de

Screenshot der Informationsseite eines beliebigen Verkaufenden auf otto.de

 

 

Neben der Bereitstellung des Marktplatzes ist OTTO selbst auch Verkäufer - ganz ähnlich wie Amazon. Auch die Darstellung der Produktangebote ähnelt dem größten Konkurrenten von OTTO, und der Einkaufsprozess ist ebenfalls recht ähnlich - aber das kann man von fast jedem Marktplatz sagen. Produkt anklicken, in den Warenkorb legen, Versandoption wählen, dann bezahlen.

 

 

Live-Shopping auf Apple TV mit OTTO

Seit Anfang 2024 können OTTO-Kund:innen Produkte über die OTTO-App auch per Apple TV kaufen. Die Shopping-Episoden des Marktplatzes können live angesehen oder aufgezeichnet und angesehen werden, wann immer die Kund:innen Lust haben. Die App bietet auch eine Live-Chat-Option, um den Zuschauer:innen bei Problemen oder Fragen zu helfen. Obwohl der Dienst derzeit nur auf Apple TV läuft, ist eine Ausweitung auf andere Anbieter bereits im Gespräch.

 

 

Nachhaltigkeit

Nachhaltiges Wirtschaften in den Augen der Verbraucher:innen immer mehr an Bedeutung.


Genau das hat sich OTTO zu Herzen genommen und mehrere Initiativen für mehr Nachhaltigkeit gestartet. So führte das Unternehmen beispielsweise im April 2022 seine Circular-Fashion-Kollektion ein, die nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft erstellt wird.

 

 

Screenshot of random products from the Circular Collection on otto.de

Screenshot von zufälligen Produkten aus der Circular Kollektion auf otto.de

 

 

Aber OTTO beschränkt sich nicht auf dieses Projekt. Im November 2022 stellte das Unternehmen seine neue Nachhaltigkeitsstrategie vor, die Maßnahmen für eine nachhaltigere Verpackungen, einen nachhaltigeren Versand und ein größeres Angebot an nachhaltigen Produkten auf dem Markt beinhaltet. 


All dies soll dazu beitragen, das übergeordnete Ziel von OTTO zu erreichen: bis 2030 klimaneutral zu werden.


Die Bemühungen des Unternehmens bleiben nicht unbemerkt. Der Forest Stewardship Council (FSC) verlieh OTTO im Jahr 2022 den prestigeträchtigen Titel "FSC Retailer of the Year". Dieser Titel wird jedes Jahr an den nachhaltigsten Hersteller und/oder Händler von Möbeln verliehen und würdigt die Bemühungen des Preisträgers um den Schutz der Wälder und eine nachhaltige Produktion.


Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel von Tag zu Tag drängender wird, sind wir überzeugt, dass OTTO auf dem richtigen Weg ist. Der e-Commerce trägt immer mehr zur Umweltverschmutzung bei, daher ist es wichtig, dass OTTO versucht, diese Problematik zu bekämpfen. Wie wir oben gesehen haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Verbraucher:innen diese Art von Maßnahmen honorieren, was letztendlich OTTO zugute kommen könnte - von der Umwelt ganz zu schweigen.


Angesichts des großen Erfolgs der ersten Kollektion hat OTTO vor kurzem seine zweite Circular Kollektion auf den Markt gebracht. Diese umfasst 16 Kleidungsstücke, darunter Hemden, Hosen und Unterwäsche. 


Da Nachhaltigkeit das Hauptziel der neuen OTTO-Kleidung ist, besteht sie aus langlebigen Materialien, die recycelt und der Kreislaufwirtschaft wieder zugeführt werden können, sobald sich ihre ursprünglichen Besitzer:innen von ihnen trennen. Das dürfte allerdings noch eine Weile dauern, denn die Kleidungsstücke folgen klassischen Designs und Farben, um sicherzustellen, dass sie noch lange in Mode bleiben.


OTTO arbeitete bei der Entwicklung der Kollektion eng mit dem Berliner Start-up circular.fashion zusammen. Die Kleidungsstücke verfügen alle über einen digitalen Produktpass namens circularity.ID, der alle Informationen über Recyclingmöglichkeiten enthält. Wenn Besitzer:innen entscheiden, dass sie das Kleidungsstück nicht mehr wollen, können sie den digitalen Tag einfach mit einem Mobiltelefon auslesen und den Anweisungen folgen, um ihrem alten Kleidungsstück ein neues Leben zu geben.

 

 

Screenshot von otto.de mit Artikeln aus der neuen Circular Kollektion

 

 

Die Kollektion ist auf otto.de unter dem Stichwort Otto Products erhältlich. Die Artikel kosten zwischen €19,99 und €69,99.
 
 

OTTO Payments

Nachhaltigkeit ist nicht der einzige große Trend, dem sich Unternehmen im e-Commerce bewusst sein müssen. Auch der reibungslose Zahlungsverkehr steht im Jahr 2023 ganz oben auf der Liste - und das aus gutem Grund.

 

Mit der Ankündigung, im Sommer 2022 ein eigenes Bezahlverfahren einzuführen, hat OTTO einmal mehr auf die neuesten Trends reagiert. Ziel ist es, eine reibungslose und moderne Bezahlmethode zu schaffen, die sowohl Verkäufer:innen als auch Verbraucher:innen hilft, ihre Einnahmen/Ausgaben auf otto.de im Griff zu behalten. Da keine externen Anbieter genutzt werden, soll der Zahlungsverkehr für alle Beteiligten schneller und günstiger werden

 
 

Lieferung durch OTTO

Eine weitere innovative Lösung des Unternehmens ist "Ship from Store". Diese gemeinsam mit dem Einkaufszentrumsbetreiber Ece ins Leben gerufene Initiative ermöglicht es Unternehmen, Produkte direkt aus ihren Geschäften und nicht aus einem Zentrallager an Kund:innen zu versenden.  


Auch die Otto-Group-Mitglieder About You und Limango sowie die PTH Group (mit den Marken Esprit, Tommy Hilfiger, Calvin Klein und Levi's) beteiligen sich an dieser Initiative.


Das Ship from Store-Konzept könnte ein weiteres Sprungbrett sein, das den Online- mit dem Offline-Handel verbindet und zu einer erheblichen Umsatzsteigerung in den physischen Geschäften der Beteiligten beitragen könnte.

 
 

Marken und Verkäufer:innen auf otto.de

Nach Angaben aus dem Jahr 2022 sind rund 3.500 Marken und Anbieter:innen auf OTTO vertreten, mehr als dreimal so viele wie im Jahr zuvor. Dies ist ein großer Erfolg für den Marktplatz, vor allem, wenn man bedenkt, dass verschiedene Zulassungskriterien erfüllt werden müssen und sogar Gebühren für Geschäftspartner:innen anfallen.


OTTO berechnet seinen Verkäufer:innen eine monatliche Gebühr von 39,90 € für den Zugang zur Plattform sowie einen Aufschlag für jedes verkaufte Produkt. Die Höhe dieses ist abhängig von dem jeweiligen Produkt.


Aus Sicht des Online-Markenschutzes sind diese Barrieren, die OTTO für potenzielle Verkäufer:innen geschaffen hat, definitiv von Vorteil, da sie Betrüger:innen davon abhalten können, den Marktplatz zu nutzen. Die monatliche Gebühr ist zudem abschreckend für Verkäufer:innen, die nur das schnelle Geld machen und billige Produkte von schlechter Qualität verkaufen wollen.

 

 

Europäische Anbieter:innen auf OTTO

Anfang 2024 kündigte OTTO seine Absicht an, den Marktplatz für ausgewählte europäische Verkäufer:innen zu öffnen. OTTO behält sich jedoch das Recht vor, "billigst produzierte Wegwerfware" grundsätzlich vom Marktplatz fernzuhalten. Ausgewählte Anbieter:innen aus EU-Mitgliedsstaaten könnten ab 2025 auf der Plattform erscheinen. 


Dank all dieser Maßnahmen genießt der Marktplatz bei den Verbraucher:innen einen guten Ruf. Kein Wunder, dass einige Betrüger:innen versuchen, die Plattform zu imitieren und den Kund:innen vorzugaukeln, sie würden tatsächlich bei OTTO kaufen.


Dennoch kann kein Marktplatz völlig frei von der Gefahr sein, dass gefälschte, Graumarkt- und andere IP-verletzende Produkte ihren Weg auf die Plattform finden. Im Fall von OTTO ist davon auszugehen, dass Graumarktartikel das Problem sind, dessen sich Ihre Marke bewusst sein muss.


Dabei handelt es sich um Originalprodukte, die außerhalb Ihres zugelassenen Vertriebsnetzes verkauft werden, was bedeutet, dass die Verbraucher:innen nichts davon bemerken, abgesehen von dem etwas niedrigeren Preis des Produkts. Aber gerade dieser niedrigere Preis schafft einen unlauteren Wettbewerb zwischen Ihren eigenen Produkten, der das Vertrauen in Ihr Vertriebsnetz untergräbt und Ihrer Marke erhebliche Verluste beschert.


Daher ist es notwendig, ein umfassendes Online-Markenschutzprogramm einzurichten, um Ihre IP-Rechte zu schützen und Ihr Vertriebsnetz frei von Lecks zu halten.

 

 

Fazit

Egal, ob Sie einen Markteintritt in Deutschland anstreben oder einfach nur Ihre Reichweite auf neue Verbrauchergruppen ausdehnen wollen, OTTO ist eine wichtige Plattform, die Sie für Ihre Marke in Betracht ziehen sollten.


Wenn Sie Fragen oder Bedenken zu OTTO oder Ihren IP-Rechten im Allgemeinen haben, kontaktieren Sie uns bei globaleyez und lassen Sie uns wissen, wie wir Ihnen helfen können.

 
 

 

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