Tchibo eröffnet Second-Hand-Kleiderladen auf Sellpy

 

Die traditionelle Bekleidungsproduktion folgt einem linearen Modell. Kleidungsstücke werden hergestellt, verkauft, getragen - und dann weggeworfen. Die Modeindustrie fördert diese Linearität: Der ständige Wechsel von Trends drängt die Menschen dazu, „alte“ Kleidung wegzuwerfen und so oft wie möglich neue zu kaufen.

Leider ist diese lineare Mode ziemlich schädlich für die Umwelt. Die Bekleidungshersteller:innen beuten natürliche Ressourcen aus, setzen schädliche Chemikalien in Luft, Boden und Wasser frei, um neue Kleidung zu kreieren, nur um ihre Kreationen eine Saison später als Abfall zu betrachten.

Aber was wäre, wenn es eine Möglichkeit gäbe, diese Liniarität zu biegen und die Mode zu einem Kreislauf zu formen?

Tchibo scheint eine Antwort darauf zu haben.

 

 

Tchibo taucht bei Sellpy auf

Tchibo, ein beliebter deutscher Online-Marktplatz, hat einen digitalen Pop-up-Store auf der C2C-Shopping-Plattform Sellpy eröffnet. Der Shop verkauft leicht gebrauchte Kleidung an Verbraucher:innen, um den Austausch von unerwünschter Kleidung in gutem Zustand zu fördern und so die Notwendigkeit eines Neukaufs zu vermeiden. 

Die Kleidungsstücke stammen aus der Kollektion von Tchibo Share, einem Modeverleihservice, den Tchibo zwischen 2019 und 2021 betrieb. Obwohl Tchibo Share bei seiner kleinen Fangemeinde sehr beliebt ist, hat es sich nicht wie erwartet durchgesetzt, da die Menschen anscheinend eher daran gewöhnt sind, ihre Alltagskleidung zu kaufen als zu mieten.

Glücklicherweise hat dieser Rückschlag das Unternehmen nicht davon abgehalten, eine neue Zirkularitätsinitiative mit Sellpy zu starten. Wie Tchibo sagt: „Wir sind die erste Mainstream-Marke, die einen Laden auf Sellpy eröffnet. Während andere Unternehmen ihre Muster oder Restposten auf Sellpy verkaufen, bieten wir qualitativ hochwertige Second-Hand-Kleidung an.“

 

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Was ist Tchibo

Das 1949 in Hamburg gegründete Unternehmen Tchibo begann ursprünglich als Versandhandel für Röstkaffee. Als das Unternehmen wuchs, wuchs auch sein Angebot: Tchibo eröffnete Filialen, erweiterte seine Produktpalette, wagte den Schritt ins Internet und gehört heute mit 11 Millionen monatlichen Besucher:innen zu den Top 10 der deutschen allgemeinen Marktplätze.

 

 

Screenshot der Startseite von tchibo.de

 

 

Heute vertreibt Tchibo ein allgemeines Sortiment an Produkten, darunter Kleidung, Möbel, Küchengeräte, Fitnessgeräte - und natürlich Kaffee.

 

Laut Geschäftsbericht 2022 ist Tchibo Marktführer beim Verkauf von Röstkaffee in Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und Ungarn. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Umsatz von 3,25 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit über 11.000 Mitarbeiter:innen.

 

 

Was ist Sellpy

Sellpy ist ein schwedischer C2C-Marktplatz, der Second-Hand-Waren verkauft. Gegründet im Jahr 2014, wurde Sellpy 2021 von H&M übernommen. Der Marktplatz ist in über 20 Ländern verfügbar, darunter Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, Italien und Irland.

 

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Obwohl auch Marken Shops auf der Plattform eröffnen können, ist Sellpy hauptsächlich darauf ausgerichtet, Verbraucher:innen zu helfen, ihre gebrauchten Gegenstände untereinander zu verkaufen. Diese können ihre ungewollten Gegenstände an die Plattform senden, entweder um sie zu recyceln oder um sie wieder zu verkaufen. Im letzteren Fall fotografiert Sellpy die Gegenstände und veröffentlicht die Angebote, kümmert sich dann um die Verpackung, den Versand und den Kund:innenservice. Die ursprünglichen Besitzer:innen erhalten 40% des Verkaufspreises.

 

 

Screenshot der Startseite von sellpy.de

 

 

Während die meisten Nutzer:innen Kleidung auf der Plattform tauschen möchten, bietet Sellpy auch Elektronik, Haushaltsgegenstände, Möbel, Heimelektronik, Spielzeug, Schuhe und vieles mehr an.

 

 

Marken auf Sellpy

Tchibo ist nicht die erste Marke, die sich auf Sellpy niedergelassen hat. In der Tat nutzen mehrere Marken die Plattform, um ihre Nachhaltigkeit zu steigern und mit umweltbewussten Kund:innen in Kontakt zu treten. 

Im Einklang mit seiner Philosophie, hat Sellpy einige Regeln für Marken. Sie begrüßen einzelne Produkte, die aus irgendeinem Grund nicht verkauft werden konnten. Kleine Schönheitsfehler, fehlende Knöpfe oder zerrissene Verpackungen werden von Sellpy akzeptiert, ebenso wie Muster und zurückgegebene Artikel. 

Der Marktplatz prüft jeden Artikel auf Fehler und andere mögliche Probleme. Auf jeder Produktseite der geprüften Artikel wird angezeigt, was die Kund:innen in Bezug auf Qualität und Originalität erwarten können und inwieweit sie mit einem möglichen Kauf zur Schonung der Umwelt beitragen.

 

 

Screenshot eines zufälligen Produktangebots auf sellpy.de mit Informationen über Qualität, Originalität und Umweltbewusstsein

 

 

Sellpy akzeptiert keine großen Mengen desselben Produkts, was bedeutet, dass Sie nicht einfach tausend unverkaufte Jeans auf der Plattform im Namen der Nachhaltigkeit abladen können.

Interessanterweise trägt diese Politik auch zur Wahrnehmung von Exklusivität bei. Wenn Sie etwas auf Sellpy finden, können Sie sicher sein, dass es einzigartig ist, und der Kauf hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrem sozialen Status als Besitzer:in eines besonderen Stücks.

Werfen wir einen Blick auf einige Marken und ihre Geschäfte auf der Plattform.

 

 

Superga

Die italienische Sneakermarke Superga bietet ihre Musterprodukte auf Sellpy an, sowie Schuhe außerhalb der Saison, die nicht in regulären Geschäften verkauft wurden.

Für die Verbraucher:innen ist der Kaufprozess nicht von dem auf normalen B2C-Marktplätzen zu unterscheiden. Sie klicken einfach auf das Produkt, legen es in Ihren Warenkorb, wählen Ihre Liefer- und Zahlungsoptionen und sind fertig.

 

 

NA-KD

NA-KD, ein schwedisches Modeunternehmen, nutzt Sellpy, um seinen zurückgegebenen Produkten eine zweite Chance zu geben. Kund:innen können mit kleinen Mängeln bei diesen Produkten rechnen, die auf der Produktseite mit Text und Bildern deutlich angezeigt werden.

 

 

Screenshot eines zufälligen Produktangebots auf sellpy.de. Der Text in der rechten unteren Ecke erklärt Schönheitsfehler, ebenso wie die Bilder unten links

 

 

Sellpy-Geschäfte vs. Markengeschäfte

Second-Hand- und C2C-Onlinemarktplätze werden häufig von Problemen bei der Produktpräsentation geplagt. 

Es ist leicht einzusehen, warum: Von Verbraucher:innen erstellte Inserate und Fotos haben in der Regel nicht die professionelle Qualität, auf die eine Marke in ihrem eigenen Webshop zurückgreifen kann. Und obwohl niemand erwartet, dass eine gebrauchte Levi's-Jeans wie ein neues Produkt präsentiert wird, kann ein unvorteilhafter Online-Auftritt dennoch den Ruf einer Marke schädigen.

Nun, Marken auf Sellpy scheinen dieses Problem nicht zu haben. Da Sellpy jedes Produkt prüft und professionell fotografiert, bevor es auf der Plattform veröffentlicht wird, können Sie sicher sein, dass Ihr sorgfältig erarbeitetes Markenimage nicht durch einen unvorteilhaften Auftritt auf Sellpy beschädigt wird.

 

So wie im Fall von Zara- und Zalando Pre-owned. Sehen Sie sich an, wie diese Plattformen funktionieren!

 

Werfen Sie zum Beispiel einen Blick auf den Sellpy-Shop von Superga und vergleichen Sie ihn mit dem eigenen Webshop.

 

 

Screenshot von sellpy.de/store/user/superga	Screenshot von zufälligen Produktangeboten auf superga.de

 

Während der Sellpy-Shop eindeutig dem Stil und dem Image der Plattform folgt, passt er auch zum Design von Superga. Beide Shops haben einen sauberen und professionellen Look und schaffen eine sichere und angenehme Einkaufsumgebung für Kund:innen. Sicherlich nicht Ihr üblicher C2C-Marktplatz!

 

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Schützen Sie Ihre Marke auf Sellpy

Wir als Markenschutzexpert:innen applaudieren Sellpy dafür, dass sie jeden Artikel prüfen, bevor sie ihn online stellen. Die Plattform kann nicht nur kleine Fehler finden, sondern auch auf Originalität prüfen und so die Veröffentlichung von potenziell gefälschten Produktangeboten verhindern. 

Da die Fälscher:innen jedoch immer raffinierter werden, können wir nicht mit 100%iger Sicherheit behaupten, dass keine gefälschten Produkte jemals auf Sellpy auftauchen. Glücklicherweise erkennt unser Marktplatz Monitoring potenziell IP-verletzende Produktangebote auf über 150 Marktplätzen weltweit, darunter auch C2C-Plattformen.

Wenn Sie die Suche ausweiten möchten, ist das Image Monitoring eine perfekte Ergänzung, um missbräuchliche Anzeigen und rechtsverletzende Produktbilder überall im Internet aufzuspüren. Sobald wir feststellen, dass ein Angebot oder ein Bild tatsächlich gegen Ihre IP-Rechte verstößt, können wir Ihre Ansprüche durchsetzen und die Entfernung vom Marktplatz, der Social-Media-Plattform, dem Webshop oder dem Internet im Allgemeinen verlangen.

 

 

Fazit

Es ist erfreulich, dass der Marktplatz trotz der vorzeitigen Schließung von Tchibo Share den Gedanken der Nachhaltigkeit nicht aufgegeben hat. Wir hoffen, dass sich die Zusammenarbeit mit Sellpy als erfolgreich erweisen wird und sich weitere Marken diesen Unternehmen im Kampf für eine nachhaltigere Wirtschaft anschließen werden.

Wenn Sie daran interessiert sind, wie der Online-Markenschutz Ihrer Marke helfen kann, eine zirkulärere Lieferkette zu verwalten, oder wenn Sie sich Sorgen über Verletzungen des geistigen Eigentums on- und offline machen, zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen!